Im Nordosten Polens an der
weissrussischen Grenze befindet sich der letzte Primärwald des europäischen
Tieflandes. Über 8000 Jahre lang hat hier keine Menschenhand eingegriffen;
Wolf, Luchs und Wisent finden einen Rückzugsraum. Doch der Bialowieza-Urwald
ist in Gefahr.
Von Paul Flückiger, Bialowieza
(Polen)
Ein öffentlicher Bus verbindet
zwei mehrere Quadratkilometer grosse Waldlichtungen mit der Aussenwelt. In der
ersten, Teremiski, findet man einige Häuser und einen kleinen Laden, vor dem
Laden stehen ein Tisch und zwei Bänke. Hier hat sich der Briefträger mit einer
Flasche Bier für eine Pause niedergelassen. Der Meinung des Fremden, dass er in einer ausnehmend schönen Gegend Dienst
tue, stimmt er sofort zu, als das Gespräch allerdings auf die geplante
Erweiterung des nahen Nationalparks kommt, verstummt der gesprächige Mann und
sagt nach einer Weile: «Die einen meinen dies, die andern jenes.»
In der nächsten Waldlichtung, Budy, helfen zwei Bauern einer Hauptstädterin
im Garten ihres Ferienhauses. Auch hier will ich wissen, was die
Einheimischen zur geplanten Erweiterung meinen: «Soll ich mir etwa Blätter um
die Lenden binden und den Touristen den Wilden vorspielen?», fragt der eine
Bauer gereizt zurück. Hier in Budy gingen gerade die letzten Höfe zu Grunde,
schuld seien Regierung und Nationalparkverwaltung. «Die Wissenschaftler machen
den Wald kaputt: Statt die dürren Bäume zu fällen, überlässt man sie dem
Borkenkäfer. Das ist doch keine Wirtschaft!» Früher sei es möglich gewesen, sich
als Rentner beim Holzschlag einen Zusatzverdienst zu erarbeiten, heute müsse er
mit 490 Zloty (190 Franken) AHV im Monat leben.
Erbitterter Widerstand gegen Erweiterung
Es sind vor allem materielle Sorgen, die eine Erweiterung des
Bialowieza-Nationalparks schwierig machen. Hier, im äussersten Nordosten
Polens, befindet sich der letzte erhaltene Primärwald des europäischen
Tieflandes. Seit 1979 befindet er sich auf der UNESCO-Liste des
Weltkulturerbes. Unweit von Bialowieza-Dorf, in der so genannten «Zone Null»
(dieses Gebiet steht unter strengstem Schutz; es darf nur auf den offiziellen
Wegen zusammen mit einem Führer betreten werden) hat seit 8000 Jahren keine
Menschenhand in die Natur eingegriffen. Auf einer Fläche von 50
Quadratkilometern gibt es 20 000 verschiedene Tierarten – darunter über 60
Säugetiere. Wolf, Luchs und Wisent, die europäische Form des amerikanischen
Bisons, leben hier auf freier Wildbahn. Allerdings sind nur 16 Prozent des
BialowiezaWaldes strikt geschützt – zu wenig, um die einzigartige Biodiversität
auf Dauer zu erhalten, sind Umweltschützer überzeugt.
Protestaktionen im In- und Ausland Mitte der Neunzigerjahre hatten die
polnische Regierung dazu bewogen, ernsthaft an eine Erweiterung des 1947
gegründeten Nationalparks zu denken. 1996 wurden der Kernzone 5400 Hektar ehemaliger
Nutzwald zugeschlagen. Dieser wird im Moment von der Parkverwaltung, einem der
Hauptarbeitgeber in der wirtschaftlich schwachen Gegend, renaturalisiert. Zwei
Jahre später stellte das polnische Umweltministerium fast 12 Millionen Franken
für eine Parkerweiterung zur Verfügung. Mit dem Geld sollten auch die
wirtschaftlichen Folgen für die von der Holzwirtschaft geprägte Region
abgefedert werden. Doch die Pläne aus dem fernen Warschau stiessen auf
erbitterten Widerstand. Der Umweltminister wurde mit Eiern beworfen,
gewalttätige Proteste – vermutlich von den Staatsförstern initiiert –
verhinderten die auf den Jahresanfang 2001 geplante Erweiterung. Die Pläne
wurden wieder ad acta gelegt; Einschränkungen für die Holzindustrie in der
Folge nach und nach gelockert.
«Die Erweiterungspläne vor 4 Jahren wurden gegenüber der Bevölkerung
schlecht kommuniziert», kritisiert Jozef Popiel, der Direktor des
Bialowieza-Nationalparks. «Die Nachricht platzte wie aus heiterem
Himmel.» Niemand habe sich damals die Mühe gemacht, den Leuten zu erklären,
worum es eigentlich ginge. Laut dem neuen Umweltschutzgesetz müssen die
betroffenen Gemeinden in Zukunft einer Erweiterung von Umweltschutzzonen
zustimmen. Popiel rechnet nun frühestens in 15 bis 20 Jahren mit einer
Parkerweiterung. Auch im örtlichen WWF-Büro, einer der drei Aussenstellen des
WWF Poland, hält man eine Nationalparkerweiterung im Moment für unmöglich. «Wir
unterstützen eine Politik der kleinen Schritte», sagt Stefan Jakimiuk, der
örtliche Programmdirektor. Immerhin, so Jakimiuk, seien im Jahr 2003 86
Quadratkilometer Wald ausserhalb des Nationalparks ausgeschieden und einem
strengeren Schutz unterstellt worden. Hier dürfen Bäume nur noch in
Ausnahmefällen geschlagen werden und die Touristen müssen sich an die
markierten Wege halten.
Tourismusförderung und
Umweltschutz
Dass die Zahl der Touristen seit ein paar Jahren ständig zunimmt, stimmt
den Gemeindepräsidenten von Hajnowka, Wlodzimierz Pietroczuk, positiv. Zuwachsraten
von je fast 20 Prozent waren in den letzten Jahren zu verzeichnen; über 120 000
Besucher haben im letzten Jahr das Wisentgehege an der Hauptstrasse zwischen
Hajnowka und Bialowieza besucht. Jeder zehnte stammte aus dem Ausland. Der
Tourismus könnte die nach der Wende von 1989 verloren gegangenen Arbeitsplätze
ersetzen. Von mehreren Holzkombinaten sei nur ein einziges übriggeblieben,
klagt Pietroczuk. Die Arbeitslosigkeit liege zwar offiziell bei «nur» 12
Prozent, doch in Wirklichkeit sei sie wesentlich höher. Und wer von den 50 000
Einwohnern der Gemeinde Arbeit habe, der verdiene nur sehr wenig. Pietroczuk
will allerdings nicht alle Karten auf den Tourismus setzen: «Manche versprechen
sich hier den Himmel auf Erden, doch ein Touristenstrom wird nicht einsetzen,
dafür ist unsere Infrastruktur einfach zu schlecht», erklärt er und umreisst
seine Vision einer optimalen Entwicklung von Land-, Holzwirtschaft und
Fremdenverkehr. «Ich bin kein Gegner der Erweiterung, aber wirtschaftliche
Entwicklung und Umweltschutz müssen harmonieren», sagt der Gemeindepräsident.
Als Beispiel führt er daraufhin ungefragt die geplante Autobahn «Via Baltica»
an, die doch andere Strassen entlaste und dabei erst noch Touristen in seine
Randregion bringe. Als Pietroczuk zum Schluss noch von den Vorzügen des seiner
Meinung nach «biologischen Landbaus» schwärmt, wird klar, dass sich auch die
Lokalverwaltung eines derart einzigartigen Gebietes in nichts von dem
polnischen Durchschnitt unterscheidet. Einzig das Gerede von der Harmonie ist
hier in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark ausgeprägter als bei andern
Lokalverwaltungen im Landesinnern – wohl eine Folge jener Bürgerproteste vor
vier Jahren.
400 Wisente – zu viel oder
zu wenig?
Mutiger ist das «Europäische Wisent-Projekt», eine Umweltinitiative, die
den Wisent als Symbol für den Tourismus nutzen will. Bisher hat der
«Zubr» (sprich: Schubr), wie der Wisent auf polnisch heisst, ein grosses
Finanzinstitut, Wodka und eine ostpolnische Brauerei beworben. 1919 wurde der
letzte Wisent im Bialowieza-Urwald getötet. Die heute rund 400 Tiere auf der
polnischen Seite des Urwalds sind allesamt Nachkommen der in den
Fünfzigerjahren wieder angesiedelten Tiere. Laut den Initiatoren ist dieser
Bestand zu klein, um Inzucht zu verhindern. Sie wollen deshalb die fünf
Gebiete, in denen heute in Polen noch Wisente leben, miteinander verbinden. In
einem zweiten Schritt soll den Tieren auch die freie Wanderung in die
Wisent-Lebensräume in Litauen und Weissrussland ermöglicht werden, wo rund 2000
Wisente beheimatet sind. Letzteres wird durch einen Grenzzaun verhindert, den
die Sowjets 1981 mitten durch den Urwald gezogen haben, um die
Sowjetbevölkerung von der polnischen Gewerkschaftsbewegung «Solidarnosc»
abzuschirmen. In die entgegengesetzte Richtung steuert Wojciech Niedzielski,
der Oberförster von Bialowieza.
«400 Wisente sind zu viel», klagt er. «Nun verlassen sie die Zone
Null und richten in unserem Wald viel Schaden an.» Niedzielski sagt es nicht
offen, doch der staatliche Forstbeamte redet einer beschränkten Jagdfreigabe
auf Wisent und Wolf das Wort. Von einer geplanten Parkerweiterung hält der
Verwalter des hiesigen Staatswaldes, mit rund 200 Arbeitsplätzen der grösste
Arbeitgeber im Bezirk Hajnowka, überhaupt nichts. «Den Touristen ist es doch
egal, ob sie die Zone Null sehen oder einen anderen Waldteil», begründet er.
Das heutige Umweltschutzgesetz genüge voll und ganz, denn es biete Platz für
alle Interessen – Nationalpark, Forschungsinteresse und Forstwirtschaft.
Ausgeschiedene Flächen mit besonderem Schutz sind Niedzielski ein Dorn im Auge:
«Vor 20 Jahren wurde hier drei- bis viermal so viel Holz geschlagen – unser
Gewerbe hat schon genug geblutet.»
Holzwirtschaft ist gegen
Erweiterung
Niedzielskis Worte illustrieren die stillgelegten Holzverladerampen und Sägewerke,
die die Hauptstrasse durch Hajnowka in Richtung der Gebietshauptstadt Bialystok
säumen. In einer dieser überdimensionierten Anlagen hat sich der
Danziger Holzund Aktivkohlehersteller «Gryfskand» eingemietet. Die 140
Angestellten produzieren vor allem für den Export – auch in die Schweiz. Würde
der Park erweitert, sei die Fabrik in Gefahr, ist Firmendirektor Artur
Baldowski überzeugt. «Den Umweltschützern geht es doch nur ums Geld», sagt er.
Die lokale Wochenzeitung hat gerade mit dem Titel «Öko-Terrorismus» aufgemacht
und genüsslich eine angebliche Umweltschutzorganisation beschrieben, die eine
Überbauung zuerst bekämpft hatte, ihre Einsprachen aber nach der Zahlung einer
höheren Summe fallen liess. Beispiele wie dieses gibt es in Polen viele; der Imageschaden
für die wirklichen Umweltschutzorganisationen ist immens.
Dies muss gerade das örtliche WWF-Büro immer wieder im Auge behalten. In
einem Hinterhof im Zentrum Hajnowkas hat die Umweltschutzorganisation zwei
Büroräume gemietet. Hier werden ökologische Strategien für die Region, aber
auch Konzepte zur Förderung vertrauensbildender Massnahmen erarbeitet. So hat
der WWF im letzten Jahr 30 Gemeindebeamte auf eine Exkursion in den Bayrischen
Wald eingeladen, aber auch zwei Kulturfestivals der örtlichen weissrussischen
Minderheit mitorganisiert. Immerhin 5 von 17 Stadträten in Hajnowka
kandidierten auf der «Weissrussischen Wahlliste»; im Umland der Kleinstadt ist
jeder zweite orthodox, ein Umstand, der sich auch in der sakralen
Holzarchitektur ausdrückt. Das Fernziel des WWF-Büros Hajnowka ist eine
Erweiterung des Nationalparks um 25 Prozent Waldfläche, die heute ausserhalb
liegt. Nur so könne der Bialowieza-Urwald längerfristig erhalten werden,
argumentiert der WWF.
Doch um den Nationalpark dereinst zu erweitern, braucht es Geld und den
politischen Willen. Als Mittler zwischen Umweltschutz, Forstamt und
Lokalbevölkerung sieht sich Nationalparkdirektor Popiol. Er und die weiteren
Angestellten der Parkverwaltung amten in einem modernen, klotzigen Bau in Bialowieza-Dorf.
Dass dem Umweltschutz nicht immer oberste Priorität eingeräumt wird, zeigt die
jüngste Rodung über hundertjähriger Eichen durch Forstbeamte an der Grenze zu
Weissrussland. «An der Staatsgrenze gibt es keinen Umweltschutz. Die
Grenzbeamten müssen ihr Arbeitsumfeld den Erfordernissen anpassen können», sagt
er. Die bald fliessenden EU-Gelder allerdings könnten nur im Dialog mit den
Gemeindebehörden angezapft werden. Nur sie können in Brüssel Anträge auf
Infrastrukturgelder stellen. Der Gemeindepräsident von Hajnowka, Wlodzimierz
Pietroczuk, denkt dabei in erster Linie an die Eröffnung von zwei
Grenzübergängen zu Weissrussland – einer davon mitten im Nationalpark – und den
Ausbau der Hauptstrasse zwischen Hajnowka und Bialowieza-Dorf, dem bisher einzigen
Eingang zum Nationalpark. «Weissrussische Visen können dann direkt an der
Grenze ausgestellt werden, das erhöht die touristische Attraktivität der
Region», ist Pietroczuk überzeugt. Bilaterale Zusammenarbeit auf lokaler Ebene,
gerade mit einem politisch derart schwierigen Partner wie dem weissrussischen
Autokraten Aleksander Lukaschenko, wird in Brüssel gerne gesehen, das weiss
auch der Gemeindepräsident von Hajnowka. In Umweltschutzkreisen befürchtet man
hingegen eine noch grössere Konzentration des Touristenstroms auf das kleine
Dorf Bialowieza und die damit einhergehende Übernutzung der wertvollen Zone
Null. «Wenn erst die Strasse nach Bialowieza ausgebaut wird – statt endlich die
stillgelegte Eisenbahnstrecke wieder zu eröffnen – ist es um die Ruhe endgültig
geschehen», fürchtet WWF-Programmdirektor Jakimiuk.
Öko-Tourismus und
EU-Fördergelder
Schon heute gleicht das Dorf Bialowieza rund um den Parkeingang eher einem
Rummelplatz als einem Rückzugsort am Rande der letzten Wildnis. Auf dem
Parkplatz gegenüber dem Touristenführerbüro, in dem sich die Besucher für einen
kurzen Spaziergang in der «Zone Null» einschreiben können (ein individueller
Besuch ist strikt untersagt), werden Souvenirs und Büffelgras verkauft; aus den
nahen Kneipen plärrt laute Musik. Für die Touristen stehen drei grosse Hotels
und sieben Pensionen zur Verfügung. Im Dorf selbst, das nach wie vor von
einstöckigen Holzhäusern dominiert wird, bietet jeder zweite Haushalt
Fremdenzimmer an. Alle 50
Meter findet sich ein Geschäft, denn hier konzentrieren
sich 70 Prozent der Übernachtungsplätze rund um den Nationalpark.
«Unser Ziel ist es, die Touristen in Zukunft auf drei Einfallstore zu
verteilen», er klärt Jakimiuk. Der WWF hat sich deshalb daran gemacht,
Touristenwege zur Waldlichtung Topilo im Süden des Parkes sowie rund um das
Dorf Narewka im Norden zu legen. Besucher sollen damit in ökologisch wertvolle
Waldgegenden ausserhalb der Zone Null umgeleitet werden. Hier steckt die
touristische Infrastruktur allerdings noch in den Kinderschuhen. Hotels mit
Weststandard sucht man vergebens und auch für ein nettes Restaurant müsste man
Dutzende von Kilometern zurücklegen. WWF und andere Umweltschutzorganisationen
sind allerdings überzeugt, dass im Agrotourismus rund um die Kernzone des
Bialowieza-Waldes viel Potential schlummert. Kleine Erfolgsstorys mit dieser
unkomplizierten Beherbergung von Besuchern sollen die breite Bevölkerung von
den Vorzügen des sanften Tourismus überzeugen und wirtschaftlich randständigen
Haushalten neue Einkunftsmöglichkeiten eröffnen.
In einer Waldlichtung hinter Janowo hat sich Lucyna Koslowska
niedergelassen. Seit drei Jahren unterhält sie hier einen
agrotouristischen Hof. Im Garten hinter dem Haus pflanzt sie Kräuter, im
Holzofen wird das eigene Brot gebacken. Das Geschäft laufe bisher schlecht,
klagt Lucyna Koslowska, vor allem im Winter habe sie kaum Gäste. «Dabei wäre es
hier ideal zum Langlaufen», sagt die Frührentnerin. Doch geschlagen geben will
sie sich so schnell nicht. Koslowska ist der «Agrotouristischen Gemeinschaft
Bialowieza» beigetreten, hat eine eigene Homepage eröffnet. Bis 2006 will sie
mit Hilfe von EU-Geldern eine Storchenplattform, eine bedachte Feuerstelle und
einen Schmetterlingsgarten vor dem Haus errichten. Den Antrag hat sie bereits
eingereicht. «Wenn er bewilligt wird, kann ich auch ein paar Velos für meine
Gäste und eine Geschirrspülmaschine kaufen», hofft Lucyna Koslowska, die aus
Prinzip nur mit Holz feuert und auf ein Auto verzichtet. Für grössere Einkäufe
muss sie ins 20
Kilometer entfernte Hajnowka fahren, zwei Stunden mit
dem Fahrrad hin und zurück. «Das Leben ist einsam hier draussen, aber ich
bereue meinen Schritt nicht», sagt Koslowska. Sie ist von der Zukunft ihrer
Branche überzeugt.
* Der
Bialowieza-Nationalpark
Lage: Äusserster Nordosten Polens an der
weissrussischen Grenze, rund 200
km östlich von Warschau. Er grenzt direkt an den
weissrussischen Bialowieza-Nationalpark an.
Fläche: 105 km2, davon 50 km2 so genannte Zone
Null (strengster Schutz, Zutritt verboten). 147 bis 172 Meter über Meer
Geschichte: Erstes Reservat 1921 gegründet, 1947 zum
Nationalpark erklärt, seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe, 1996 erweitert.
Klima: Kontinental, im Winter bis –34 Grad, 3 Monate
geschlossene Schneedecke; 630
mm Jahresniederschläge
Flora: Grösstenteils Laubwälder bestehend aus
Linden, Hainbuchen und Eichen, rund 1000 Pflanzenarten, darunter sehr viele
Moose. Bis zu 5000 Pilze.
Fauna: 15 000 bis 20 000 Tierarten, mehrheitlich
Insekten. Über 60 Säugetiere, darunter Wolf, Elch, Wisent und
Tarpanpferd.
Adresse: Park Palacowy 11, 17-230 Bialowieza, Polen Telefon/Fax:
0048 85 681 23 06 E-Mail: bpn@bpn.com.pl Homepage:
* Touristische Informationen
Anreise:
Zug: Rund 22 Stunden ab Zürich nach Hajnowka. Umsteigen
in Frankfurt bzw. Hannover, Berlin, Warschau und Siedlce. Von Hannover bzw.
Berlin verkehrt ein direkter Nachtzug nach Warschau. Ab Hajnowka gibt es
Lokalbusse.
Flug: Direktflüge nach Warschau bieten Swiss
und LOT an. Die gegenwärtig beste Billigflugverbindung Air Berlin (via
Berlin). Von dort mit Zug (rund 4 Stunden) oder Mietwagen (rund 4 Stunden). In
Polen sind alle grossen Autovermieter präsent. Ein Mietwagen erweist sich wegen
des mangelhaften öffentlichen Verkehrsnetzes rund um den
Bialowieza-Nationalpark als praktisch. Er sollte bereits in Warschau gemietet
werden, da es vor Ort kaum Möglichkeiten gibt.
Unterkunft:
- Agrotouristische Vereinigung Bialowieza: www.bialowieza.org.pl (nur
Polnisch)
- einfache Nachtlager: www.powiat.hajnowka.pl
- Hotels, Pensionate, Agrotouristik, Restaurants: www.bialowieza.com (auch
in Deutsch)
- Parkinformation, Unterkünfte: www.park.bialowieza.com (auch Englisch)
- Lucyna Koslowska: www.bialowieskapolana.com (bald auch in Englisch und
Deutsch)
Führungen in die Zone Null: PTTK Bialowieza, Telefon 0048-85-681 22 95
(auch Deutsch)
Diese Reportage ist 2005 im Magazin Natürlich erschienen.
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